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Mat.- Beratung

Material
Warum behandle ich das folgende Thema so umfangreich?
Das Angebot für Hölzer und Beläge ist riesig. Man kann aus über mehr als 500 Hölzern und noch mehr Belägen auswählen. 

Hallo liebe Freunde des TT- Sports,


im Folgenden möchte ich wissenswertes über unsere Sportgeräte (Schläger und Beläge) ausführen.

Fertigschläger aus dem Sportgeschäft um die Ecke oder dem Netz sind meiner Meinung nach, 

auch für das Kindertraining keine Option.

Warum?

Die Fertigschläger sind in der Regel nur mit 0815- Belägen mit lösungsmittelhaltigem Kleber

beklebt. Daher ist ein ordentlicher Belagswechsel oft nur bedingt oder gar nicht möglich.

Das Geld kann man sich direkt sparen. Die Kinder spielen dann besser mit dem von uns

zur Verfügung gestellten Material.



Zum Inhalt:  

Abschließend gibt es eine Holz- + Belagsempfehlung für Anfänger 

und Fortgeschrittene (auf alle Hersteller kann ich hier leider nicht eingehen). 

Ich hoffe, ich kann euch hier ein Stück weiterhelfen.

Meines Wissens nach, gibt es die folgenden Informationen nicht im Zusammenhang im Netz.



Achtung!

Ich möchte dieses Thema an dieser Stelle nur anreißen und nicht komplett ausarbeiten!

Es geht mir insbesondere darum, euch zu informieren, euch in die Lage zu versetzen,

mitdenken und mitreden zu können (ist dann aber dann doch recht umfangreich geworden).

Das Beste zu Erwerbende Material (Schläger u. Beläge) ist nicht das Beste für alle.

Egal wie teuer oder preiswert (Kunststoff- Schläger sind nicht erlaubt).

Der Leistungsstand der Spieler(rinnen) spielt die entscheidende Rolle.

Wir haben reichlich erfahrene Spieler im Verein und die helfen gern bei der Auswahl.



Zielgruppe: 

- alle die es interessiert

- Neu- bzw. Quereinsteiger

- Kinder u. Jugendliche und im Besonderen auch die Eltern



Zunächst erst einmal was Geschichtliches bzw. ein paar Hintergrundinformationen:


Der Tischtennissport hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert.

Bestimmt können sich noch viele an die Zeiten erinnern, als die Spielsätze noch 

bis zu 21 Punkten (mind. 2 Pkt. Abstand also z.B.: 21: 19 oder 26: 24) mit jeweils 5 Aufschlägen

und 2 Gewinnsätzen gespielt wurden.

 

Um den Tischtennissport insbesondere für Zuschauer interessanter und attraktiver zu machen,

hat man das Regelwerk, wie auch in anderen Sportarten üblich, häufig geändert. 

Bekanntes Beispiel: Rennsport (Formel 1)


Gut, was hat man im TT- Sport gemacht?

Einiges, so z.B. werden die Spielsätze heute bis 11 Pkt. mit jeweils 2 Aufschlägen und mit

3 oder 4 Gewinnsätzen gespielt.


Hintergrund: Spannung beim Zuschauen erhöhen.


- Der Durchmesser des Tischtennisballs wurde mehrfach verändert (vergrößert).

- Die letzte Maßnahme: Der Ball wurde noch größer u. schwerer gemacht

  (von Zelluloid auf Plastik 40 +).


Hintergrund: 

- Das Spiel sollte langsamer werden und für die Zuschauer besser zu verfolgen sein. 


- Das “Frischkleben“ wurde verboten.

Meiner Meinung nach, absolut richtig, weil wenn viele Sportler vor den Wettkämpfen ihre

Beläge frisch kleben, riecht das alles andere als gesund.

Deshalb wurde das aus unseren Hallen verbannt.


Aber warum wurde überhaupt frischgeklebt?

Beläge, die frisch geklebt werden, haben keine statische Verbindung zum Holz (“schwimmender Belag“).

Daraus ergibt sich ein höherer Katapulteffekt, ergo ist mehr Geschwindigkeit und Rotationserzeugung möglich.


Das Ziel der Sportler, den Gegner mit schnellen rotationsreichen Bällen unter Druck zu setzen,

ist natürlich geblieben.


Die Konsequenz: Unser Sport ist noch athletischer geworden.


Die Hersteller haben natürlich auch sofort reagiert und alles dafür getan, um trotz der neuen 

Bedingungen optimale Ergebnisse für das vorgeschriebene Material (Bälle) zu erzielen.


Und was heißt das?

Ja, so ziemlich jeder Hersteller von Belägen bietet heute Beläge mit Frischklebeeffekt, Katapulteffekt 

und sogar spezielles Material, dass auf den Plastikball abgestimmt ist an.


Ist deshalb jetzt alles so wie früher? 

Keine Ahnung, 

deutlich langsamer ist das Spiel sicher nicht geworden.


An dieser Stelle möchte ich euch eine Matrix von Belägen der

Firma Butterfly (Marktführer) vorstellen.

Für alle die Markenbewusst einkaufen sicher eine Option, aber ganz sicher kein Muss. 

So eine Matrix ist mir nur von diesem Hersteller bekannt, von anderen leider nicht.

Ich stelle euch hier diese Tabelle zur Verfügung, damit ihr eine visuelle Veranschaulichung von 

dem habt, was möglich ist. 


Euer Hauptaugenmerk richtet ihr bitte auf die rot dargestellten Beläge (innenliegende Noppen, außen glatter Belag), zu allem weiteren sage ich dann später noch was. 



Wie ihr sicher bemerkt habt, gibt es hier deutliche Unterschiede beim Tempo und der 
Rotationsfreudigkeit der einzelnen Beläge.

Aber welcher ist der Richtige für mich oder mein Kind?

Das ist nicht ganz so einfach.

Die Hersteller helfen mit einigen Angaben zu den Eigenschaften.
Einige geben neben den Werten von Geschwindigkeit, Rotationsfähigkeit und 
Schwammhärtegrat noch einen Wert für die Sicherheit an. 
Ich denke, das macht die Fa. Butterfly aus gutem Grund nicht. 

Zunächst sollten wir aber noch wissen, dass unsere Beläge in der Regel aus zwei Komponenten bestehen.
Dem Schwamm (soweit vorhanden) und dem Obergummi mit den innenliegenden Noppenstrukturen 
(erst mal nur das, alles andere später).

Und da stecken schon reichlich Innovationen drin: 
Hightension (Frischklebeeffekt), Sping- Sponge (Katapulteffekt), Microlayer (dünnerer Obergummi + 
dickerem Schwamm, z.B.: ultra- max.), da die Gesamtstärke von Schwamm + Obergummi max. 4 mm betragen darf,
klebrige Oberfläche des Obergummis, etc.. 


Zu den Herstellerangaben Beläge:
Z.B.:
Fabrikat: z.B. Gewo, Produkt: ……….?
Geschwindigkeit: 116
Rotation (Effekt): 119
Frischklebeeffekt: ja
Härtegrad Schwamm: 38 (manchmal auch nur: soft, medium, etc.)
Sicherheit: 89
(die Zahlen habe ich mir jetzt ausgedacht, liegen aber nahe)

Diese o. g. Angaben gibt es so oder so ähnlich von vielen Anbietern.

Was kann man damit anfangen?
Ja, man kann innerhalb der Produktpalette eines Herstellers Vergleiche anstellen und das ist
schon recht hilfreich.
Die Angaben zur Geschwindigkeit und Rotation sind selbsterklärend.

Zum Härtegrad: je höher dieser Wert ist, desto weniger stark dringt der Ball bei den entsprechenden
Techniken in den Belag ein.

Zur Sicherheit:
Hier muss man sich zwingend die Frage stellen: 
Sicherheit bei der Ballannahme oder beim Schuss?

- Bei der Ballannahme punkten eher harte und weniger Spin- freudige Beläge.
Weil, der Ball dringt weniger tief in den Belag ein. 
Daraus ergibt sich ein geringerer Oberflächenkontakt zum Obergummi des von uns gespielten Belages 
und der gegnerische Spin tritt weniger stark in Erscheinung.

- Beim Schuss punktet der eher weichere Belag, weil der Ball tiefer in den Belag eindringt 
und so einen verkleinerten Korridor für den Ballabsprung freigibt.

- Beläge mit geringerem Tempo sind leichter zu beherrschen, daher werden gerade 
sehr reaktionsarme Beläge mit einem hohen Wert für die Sicherheit
von den Herstellern ausgewiesen.

Abschließend kann man sagen:
Beim Spiel und im Wettkampf gibt es grundsätzlich viele Spielsituationen 
und um optimal ausgerüstet zu sein, gilt für Anfänger: 
Eher weiche Schwämme, nicht zu schnell und keine zu hohe 
Spin- Freudigkeit des Obergummis.

Die sehr harten Schwämme mit hohem Rotationspotential des Obergummis werden vor allem von den Profis mit überdurchschnittlichem Trainingspensum gespielt.
Mit diesem Material werden Spitzenwerte bei der Rotation (ca. bis zu 150 x /s) und beim
Rückschlag erzielt, sind aber unglaublich schwer zu beherrschen.

Schwammstärke
Zu jedem Belag kann zusätzlich der Farbe (dz. rot oder schwarz) auch noch die Schwammstärke ausgewählt werden
(Achtung: 1 x rot 1 x schwarz zwingend notwendig).

Verändern sich mit dieser Auswahl die Spieleigenschaften des gesamten Belages? 
Ja.

Faustregel: mit zunehmender Schwammstärke ergibt sich ein höheres Rotations- und Tempopotential. 
Bestimmte Techniken wie z.B. lange Abwehr, Schupf, etc. lassen sich mit max. Schwammstärke 
dann nur noch bedingt spielen.

Hölzer
An dieser Stelle möchte ich jetzt auch schon zu den Hölzern bzw. Schlägern kommen.

Ich denke, es ist jedem klar, dass das von uns verwendetet Holz 
(mind. 85% Naturholz sind vorgeschrieben) mit dem entsprechenden Belag eine Einheit bildet.
Was heißen soll, die Eigenschaften von Holz und Belag stehen in direktem Zusammenhang.

Ja, auch bei den Holzern haben die Hersteller nicht geschlafen und bieten dzt. eine 
umfangreiche Produktpalette an.
Das Ganze geht über mehrschichtige Naturhölzer bis zu den Hightech- Hölzern 
mit verschiedenen zur Anwendung kommenden Kunststoffschichten, Faserverstärkungen, etc. 

Was will man erreichen?

Trotz Gewichtsreduktion (Hölzer sind schon deutlich unter 100 g zu erhalten) hohes Tempo erzielen,
trotz hohem Tempo die Ballkontaktzeit verlängern, 
den Sweet- Spot (optimaler Balltreffpkt. auf dem Schläger) vergrößern
und je nach Spielstrategie das entsprechende Material (Holz) anbieten zu können.
Auch hier helfen uns die Hersteller mit entsprechenden Daten zu den Spieleigenschaften der Hölzer.
Im Anschluss habe ich dann auch noch eine Matrix für die Hölzer der Fa. Butterfly (aus Gleichem bekannten Grund) für euch.

Faustregel:
- Mit zunehmendem Tempopotential wächst der Anspruch an den Spieler.
- Mit zunehmendem Vibrationswert verkürzt sich die Ballkontaktzeit (Nichts für Anfänger).


Was sollte man sonst noch wissen?

Ja, ganz wichtig die Griff- Formen.

Was gibt es da? 

Zunächst mal gibt es mind. zwei bek. Arten den Schläger zu halten.
Da wären die Penholder- (fast ausgestorben, aber hier und da noch ein Thema) 
sowie die Shakehand- Variante (wird von den meisten benutzt).
Auf die Exoten gehe ich jetzt nicht ein.
Für unseren Verein aktuell ist die Shakehand- Griffhaltung das Thema.

Hier gibt es folgende Griffausführungen:

- konkav  (sehr beliebt, weil es rutscht nicht so schnell aus der Hand)
- anatomisch  (sehr selten)
- gerade  (absolut daseinsberechtigt)

 
An dieser Stelle meine Materialempfehlung für unsere trainierten Beginner im
Kinderbereich:


Holz:                                               Griff
Butterfly Balsa Carbo x 5    konkav oder gerade   


Beläge: Butterfly     Schwammstärke  
Flextra rot (RH)                  1,9      
Flextra schwarz (VH)         1,7    


* alternativ für die Fortgeschrittenen *
Beläge: Butterfly    
Roundell soft rot (RH)            1,9    
Roundell soft schwarz (VH)   1,7    

Braucht denn mein Kind unbedingt so einen Schläger?
Nein.

Wie ihr alle wisst, habe ich so ziemlich allen Kindern alte von mir aufgearbeitete Schläger aus unserem Vereinsbestand 
mit benutzten Belägen aus der Erwachsenenabteilung (Danke für eure Unterstützung) 
kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit ist das Training auch weiterhin möglich.

Kann ich z.B. auch nur das Holz kaufen?
Klar, ich klebe dann die sich in Benutzung befindlichen Beläge auf das neue Holz 
(ob der alte Belag zu 100 % auf das neue Holz passt, weiß ich nicht).

Warum empfiehlst du gerade dieses Holz?

Ganz einfach: Es handelt sich hierbei um ein ausgereiftes Sportgerät.
Es ist aufgrund der moderaten Geschwindigkeit leicht zu spielen und es ermöglicht
deshalb auch die Kombination mit schnelleren und hochwertigeren Belägen für die
Zukunft und es ist ein sehr leichtes Holz.
Hierzu muss man wissen, dass schon ein höherwertiger Belag locker das Gewicht 
eines Holzes erreichen kann.

Unterm Strich: 
Es darf generell jeder machen und kaufen, was er möchte.

Alternativ sind mehrschichtige Naturhölzer ohne Kunstfaser möglich, 
die gibt es dann auch schon mal 20,00 € günstiger.
Achtung! Wenn, dann bitte auf die Geschwindigkeit achten 
(Tabelle bzw. Herstellerangaben).

! Würde ich erwachsenen Anfängern unbedingt das gleiche Holz empfehlen?

Nur bedingt, dass Holz wird zwar auch von Erwachsenen erfolgreich gespielt, aber gerade 
bei Neueinsteigenden Erwachsenen ist das geringe Gewicht des Holzes oft hinderlich.
Hier bieten gerade mehrschichtige Naturhölzer eine sinnvolle Option.

Auf den unten bzw. oben angegebenen links (Mat.- Händler) kommt ihr auf die entsprechenden Seiten, 
da könnt ihr gerne schon mal etwas stöbern. 
Ich erwarte jetzt nicht, dass sich jeder mit einem neuen Schläger ausrüstet.
Ich hoffe ja, dass wir bald wieder trainieren dürfen und weil ich genau wie viele Andere
aktuell zwangsweise mehr Zeit zur Verfügung habe, habe ich diese hier für euch genutzt.




Vor allem für die Erwachsenen Neueinsteiger (Kinder bedingt wg. Tempo):
Nicht selten wächst der ein oder andere Spieler aus unserem Verein aus dem verwendeten Holz
und bietet das dann für einen schmalen Taler zum Kauf an.
Nachfragen lohnt sich. 
 
Ich hoffe, ich konnte euch etwas behilflich sein.
Das Thema ist recht umfangreich und ich habe jetzt auch nur das meiner Meinung nach Nötigste
dazu geschrieben. War dann auch selbst überrascht, dass es so viel geworden ist.

Liebe Grüße Dirk  Bleibt gesund!



Bonusmaterial für die Streberfraktion: 

Warum gibt es rote u. schwarze Beläge?

Also Vor- und Rückhand müssen mit unterschiedlichen Farben belegt sein, weil
es Beläge mit unterschiedlichen Spiel- bzw. Rückspieleigenschaften gibt.
Der Gegner soll in die Lage versetzt werden, zu erkennen welcher Belag gespielt wurde.
Das war nicht immer so.
Da wurde dann der Schläger auch schon mal unter dem Tisch gedreht und um dem ganzen 
die Krone aufzusetzen, wurde und wird beim Aufschlag auch noch auf den Boden gestampft. 

Erklärung: 

Wir wissen ja aus dem Vor- Text, dass es Beläge mit innenliegender Noppenstruktur gibt.
Aber es gibt auch Beläge mit außenliegender Noppenstruktur.
Was macht das für einen Sinn?
Wenn wir uns daran erinnern, was ich über die Sicherheit bei der Ballannahme gesagt 
hatte, fällt ein wesentlicher Aspekt auf:
Wenn der spin- lastige (rotationsreiche) Ball vom Gegner auf eine große Oberfläche wirkt, 
tritt er besonders stark in Erscheinung.
Außenliegende Noppen verkleinern die Oberfläche, ergo mit diesen Belägen ist man nicht
so schnittanfällig. 
Wehe wenn hier Jemand aus dem Nachwuchsbereich denkt ………. .
Das will ich nicht sehen (ist Spaß, aber nicht nur).
Wir lernen erst mal sauber mit glatten Belägen zu spielen.

Und warum wurde beim Aufschlag aufgestampft?

Nun ja, die meisten und vor allen Dingen ersten Informationen über die vom Gegner gespielten Bälle 
erhalten wir visuell (wir sehen was der Gegner macht), auch Antizipation genannt.
Aber es gibt auch akustische (hörbare) Informationen.
Der Klang eines gespielten Noppenbelages ist ein anderer als wenn ein glatter Belag
gespielt wird. Damit man nicht hören kann welcher Belag verwendet wird, wird gestampft.

Was für Noppenbeläge gibt es denn?

- Kurze Noppe:  Auch Krawallnoppe, weil hier die besondere Stärke, beim Schuss liegt.

- Mittellange Noppe: 
Mit Störeffekt. bes. unterschnittene Bälle können geschossen werden. 
Effekt: Die Bälle kommen relativ schnittlos und ohne Tempo zurück (geblockte Bälle nach einem 
Schuss fallen dann häufig vorm Netz runter).

- Lange Noppe: 
Material mit max. Störeffekt.
Der Störeffekt ist absolut abhängig von den Fähigkeiten des Spielers.
Von Schuss auf Unterschnitt über rotationslose bzw. -arme Bälle bis hin zur Schnittumkehr
ist da einiges möglich.


Sicherlich gibt es noch mehr (Antitopspin- Beläge etc.), aber das soll
jetzt erst einmal reichen.

LG. Dirk

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